Bericht vom fünften Familienkongress des Verbands kinderreicher Familien
Zum fünften Familienkongress des Verbands kinderreicher Familien Deutschland e.V. kamen am 29. September im Erfurter Augustinerkloster weit über 100 Teilnehmer.
Ein kurzes Video (MDR Thüringen Journal) über die Veranstaltung finden Sie hier.
Begrüßt wurden die Teilnehmer durch Dr. Elisabeth Müller (Bundesvorsitzende des KRFD), Dr. Jürgen Wüst (Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie), Tamara Thierbach (Bürgermeisterin der Stadt Erfurt) sowie durch ein Grußwort der Bundesfamilienministerin, Dr. Franziska Giffey (siehe PDF am Artikelende).

In der sich anschließenden Eröffnungsdiskussion über „Neue Wege der Vereinbarkeit“ diskutierten Martin Patzelt (MdB CDU), Thomas L. Kemmerich (MdB FDP), Adelheid Sailer-Schuster (Aufsichtsrat Santander Consumer Bank), Olaf Guttzeit (Head of CoE Life Balance & Disability Management; Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG) und Tanja zu Waldeck (Geschäftsführerin, Burda Forward GmbH) unter der fachkundigen Moderation von Ina Claßen (Managing Director, Brands for Talents ®). Dabei betonte Martin Patzelt, dass Unternehmen Frauen und Kinder fördern sollten, Thomas L. Kemmerich rief dazu auf, den Wandel aktiv zu gestalten und Tanja zu Waldeck mahnte Verbesserungen des Bildungssystems an. Adelheid Sailer-Schuster wies auf das bereits in ihrem Unternehmen umgesetzte 45+Programm hin und regte an, dass Familien und Arbeitgeber darauf achten, welche Ansätze sie von der Lebenswelt des jeweils anderen übernehmen können.
Bindungen schaffen und vertiefen
In dem sich anschließenden Vortrag „Vereinbarkeit von Beruf und Familie – Utopie oder Kinderspiel“ gaben Diana Schwarz und Hanna Meyerding von Einfach Eltern ® schwungvoll-schlagfertig konkrete Tipps für das Elternsein. Für ihre Ratschläge beriefen sie sich auf Erkenntnisse der Bindungs- und Hirnforschung. Es wurde deutlich, dass in unserer Gesellschaft noch immer überholte Erziehungsmythen wirken, eine moderne Erzieherausbildung daher wichtig ist und Eltern vor allem ihre eigenen und die Bedürfnisse ihrer Kinder stärker erkennen und in Einklang bringen sollten.
Gemeinsam neue Wege bahnen
Die Eindrücke aus Diskussion und Vortrag nahmen die Teilnehmer dann in fünf Word-Cafés mit, die unter anderem die Themen „Beruf und Berufung“, „Vereinbarkeit für Kinderreiche – in und mit der Politik stärken“ und „Vereinbarkeit für Kinderreiche – in der Arbeitswelt verwirklichen“ behandelten. Unter der Anleitung von Dr. Jürgen Wüst von der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie, erfassten die Teilnehmer den jeweils aktuellen Stand und sammelten Verbesserungsvorschläge. Dabei wurde beispielweise deutlich, dass der Kompetenzerwerb in kinderreichen Familien bei Arbeitgebern einen höheren Stellwert erhalten sollte, die Teilung von Erziehungs- und Erwerbsarbeit mehr Beachtung verdienen muss und eine besondere Regelung für freie Tage bei kranken Kindern ab dem dritten Kind ins Auge gefasst werden sollte. Ferner wurde von allen Teilnehmern gewünscht, dass Arbeitgeber noch stärker die Situation Kinderreicher anerkennen und über den Karrierelauf – zum Beispiel durch Weiterbildungsangebote an Wochenenden – berücksichtigen.
Preiswürdig: The Gingko Foundation
Einen weiteren Höhepunkt stellte schließlich die Verleihung des Fair-Family-Preises 2018 an die Gingko Foundation dar. Seit mehr als drei Jahren unterstützt diese von den Eheleuten Udo und Ingeborg Behrenwaldt ins Leben gerufene Stiftung auch gezielt kinderreiche Familien. Ihr ist es beispielsweise zu verdanken, dass erstmals die Herkunft aus einer kinderreichen Familie bei der Vergabe eines Deutschlandstipendiums berücksichtigt wurde.
Angebote für alle Altersgruppen
Schließlich wurde ein weiteres Markenzeichen der KRFD-Familienkongresse konsequent ausgebaut: Ob Tombola, Büchermarkt oder Beratungsangebot – auf dem Markt der Möglichkeiten erwarteten die Teilnehmer vielfältige Informationen, die für eine Familie mit vielen Kindern wertvoll sind. Die Kinder der Teilnehmer durften im Rahmen der fürsorglichen Betreuung einen eigenen Kinderkongress veranstalten, während die Jugendlichen unter Anleitung des andersstattartig-Team vom THW eigenen Erklärvideos über den Zusammenhalt in Familien am Smartphone erstellten. Die Ergebnisse wurden vom großen Auditorium mit viel Applaus bedacht.
Insgesamt nahmen circa 100 Kinder- und Jugendliche am Kongress teil!
Und ob auf dem Schoß oder auf dem Boden – überall entdeckten Kinder und Babies die Welt einer Tagung, bei der ihr Dabeisein gelebte Realität ist. Dieser vertrauensvolle Umgang über alle Altersgruppen hinweg ist schön und macht auch Sinn. Denn schließlich war es das Ziel der Erwachsenen, die Vereinbarkeit gerade auch für die kommenden Generationen zu verbessern.
Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. bedankt sich bei den Unterstützern und Sponsoren dieser Veranstaltung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie; Wernsing Feinkost GmbH; Nestlé, Novitas BKK, BKK ProVita und Elterngeld.net.
Ein kurzes Video (MDR Thüringen Journal) über die Veranstaltung finden Sie hier.
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Engagierte Moderation: Ina Claßen - Managing Director von Brands for Talents.
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Für Kinder und Jugendliche gab es ein anregendes Rahmenprogramm.
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Motiviert: Die Jugendlichen entwickelten Erklärvideos mit dem Smartphone.
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Martin Patzelt (MdB CDU) und Olaf Guttzeit (Head of CoE, Boehringer Ingelheim Pharma).
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Meinungsstark: Adelheid Sailer-Schuster (Aufsichtsrat Santander Consumer Bank)
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Tanja zu Waldeck (Geschäftsführerin Burda Forward GmbH) und Thomas L. Kemmerich (MdB FDP)
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Die Teilnehmer der Panel-Diskussion suchten nach neuen Wegen der Vereinbarkeit.
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Über die World-Cafés nahmen die Teilnehmer aktiv an der Ideenfindung zum Thema teil.
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Zuhören, Mitdenken und den Kindern im Saal zulächeln - Der Familienkongress in voller Fahrt.