Unser Zukunftskongress „Xtopien und Zukünfte für Familie“

Das war unser Zukunftskongress „Xtopien und Zukünfte für Familie“

Implusvortrag von Dr. Jasmin Jossin

Im Rahmen unseres kleinen Zukunftskongresses am Samstag, den 27.9.2025, stand das Thema Xtopien und Familie im Mittelpunkt. Frau Dr. Jasmin Jossin von der Fachhochschule Potsdam eröffnete die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag, in dem sie die Idee von Xtopien vorstellte und in ihren Grundzügen erläuterte. Ihre Ausführungen und Beispiele waren bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht unumstritten. Ihr Vortrag löste kritische Nachfragen und lebhafte Diskussionen aus. Gerade dieser konstruktive Austausch erwies sich jedoch als wertvoller Auftakt, um sich anschließend gemeinsam intensiver mit den möglichen Zukünften von Familie auseinanderzusetzen, alles unter dem Motto unseres verlängerten Jahresthemas „Mehrkindfamilie – Mut im Multiformat“.

In einem sich anschließenden Workshop-Teil erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit, eine sogenannte Moodbox zu gestalten. In vier Kleingruppen, die heterogen zusammengesetzt waren, entwickelten die Teilnehmenden mit Hilfsmitteln (Studien, Prospekten, Überschriften, Print- und Bildmaterial) ihre Visionen einer idealen Zukunft für Familie. Die Arbeit in den Gruppen wurde von allen als besonders bereichernd erlebt: Unsere Ehrenamtlichen mit ihren unterschiedlichen Perspektiven, Erfahrungen und Lebenswelten brachten ihre Vorstellungen ein, ergänzten sich und eröffneten ein kreatives Miteinander. Die Atmosphäre war von Neugier, Offenheit und Freude am gemeinsamen Gestalten, Zuhören und Diskutieren geprägt.
Besonders befürwortet wurde die Vorstellung von Familie umgeben von einer Art Membran: „Familie“ ist durchlässig, offen und kann auch über die Kernfamilie hinaus wirken. Große Familien haben die besondere Gabe, weitere Menschen aufzunehmen – etwa die Freundinnen und Freunde der Kinder – und ihnen so Stabilität, Geborgenheit und Zugehörigkeit zu vermitteln.
Darüber hinaus wurde die Vision formuliert, dass Kinder mit ihren Familien in grünen, sicheren Quartieren aufwachsen sollen. Dort sind kurze Wege zwischen Arztpraxen, Schulen, Freizeitangeboten und Betreuungsplätzen möglich. Solche Lebensräume schaffen Verlässlichkeit, Sicherheit und Nähe – und damit die Grundlagen für ein gesundes, gemeinschaftliches Aufwachsen.

Am Ende des Tages standen zentrale Ergebnisse fest:
Familie verfügt über eine Vielzahl an Ressourcen, die es politisch und gesellschaftlich ausgeprägter zu heben gilt. Die Aufgabe unseres Verbandes ist es, auf diese stärkenden Seiten des Lebensmodells daraufhinzuweisen und noch mehr den benefit von familie3plus sowohl für das Individuum als auch die Gesellschaft hervorzuheben.

  • Familie ist und bleibt unserer Meinung nach ein tragendes Fundament für unser gesellschaftliches Zusammenleben.
  • Nicht Strukturen oder äußere Rahmenbedingungen allein, sondern vor allem die Beziehungen innerhalb der Familie und die Möglichkeit des Netzwerkes nach außen machen ihre besondere Stärke aus.
  • Familie ist ein Geflecht von Verbindungen, in dem Werte von Generation zu Generation weitergegeben werden. Hier wird füreinander eingestanden, hier lernt man voneinander – Eltern und Großeltern teilen ihr Wissen mit Kindern, Geschwister lernen im Miteinander.
  • Familie ist ein Netzwerk, umgeben von einer Membran, die für andere Menschen offen ist (z. B. Freunde der Kinder), ein Netzwerk, das trägt und auffängt aufgrund seiner Stabilität von innen heraus.
  • Werte, die bereits im frühen Leben in Familien vermittelt werden – wie Verlässlichkeit, Rücksichtnahme, Solidarität und gegenseitige Verantwortung – prägen nicht nur den Umgang in der Familie, sondern wirken auch weit darüber hinaus in die Gesellschaft hinein.

Diese Einsichten waren für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Moment des Empowerments: Das gemeinsame Nachdenken über mögliche Zukünfte – seien sie mal mehr mal weniger realistisch umsetzbar – hat deutlich gemacht, dass sich Familie, vor allem kinderreiche Familie, bei aller Anstrengung auf einer Mikro- wie Makro-Ebene lohnt. Gerade in der Vielfalt der Teilnehmenden – Menschen mit unterschiedlichen Berufen, Hintergründen und Lebenserfahrungen – zeigte sich, wie verbindend die Idee von Familie ist. Unabhängig davon, wo jemand lebt oder arbeitet, wurde deutlich, dass Familie mit drei und mehr Kindern eine tragende Vereinigung darstellt: ein Ort der Stabilität, der Lebendigkeit und der gegenseitigen Verantwortung.

So endete der Kongressteil mit einem Gefühl der Stärkung für unser Lebensmodell und das Anliegen als Verband: Mit neuer Energie und Zuversicht gehen wir daraus hervor, getragen von der Überzeugung, dass Familie nicht nur im Kleinen wirkt, sondern eine große gesellschaftliche Kraft entfaltet. Damit knüpft der Kongress unmittelbar an unser diesjähriges Jahresthema „Mehrkindfamilie – Mut im Multiformat“ an: Mut, kinderreiche Familien in ihrer Vielfalt sichtbar zu machen, Mut, die besonderen Ressourcen von Mehrkindfamilien wertzuschätzen, und Mut, dieses Modell als zukunftsweisende Antwort auf gesellschaftliche Herausforderungen in den Mittelpunkt zu stellen.


Diesen Beitrag teilen

Zurück