Abschaffung der Familienreservierung trifft kinderreiche Familien unverhältnismäßig hart

Abschaffung der Familienreservierung trifft kinderreiche Familien unverhältnismäßig hart

Mönchengladbach/München, den 11.06.2025. „Die neuen Reservierungsgebühren treffen insbesondere kinderreiche Familien unverhältnismäßig hart. Bei fünf Kindern steigen die Reservierungskosten für eine Fahrt um über +270 % von bisher 20,80€ auf 77,00€“, erklärt Dr. Elisabeth Müller, Vorsitzende des Verbands kinderreicher Familien Deutschland e.V., zur angekündigten Streichung der Familienreservierung bei der Deutschen Bahn.

Für Familien mit drei und mehr Kindern ist eine gemeinsame Sitzplatzreservierung unverzichtbar – für Sicherheit, Planbarkeit und weniger Stress – für alle Reisenden. „Es trifft alle Familien; jedoch trifft es die mit drei und mehr Kindern unverhältnismäßig hart“, so Dr. Müller. „Wer mit mehreren Kindern reist, braucht verlässliche, zusammenhängende Plätze. Das ist keine Frage des Komforts, sondern der Zumutbarkeit. Die Bahn galt lange als mehrkindfamilienfreundlich – doch der Wuermeling-Pass wurde bereits 1999 abgeschafft, und die spezielle Service-Hotline für große Familien zur Fahrkarten- und Sitzplatzbuchung wurde im vergangenen Jahr ersatzlos gestrichen.“

Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn e.V., kritisiert die Ankündigung ebenfalls scharf: „Das ist realitätsfern und kundenfeindlich. Wer Menschen zum Umstieg auf die Bahn bewegen will, darf Familien nicht ausbremsen. In ihnen sitzen die zukünftigen Bahnkunden. Die Änderung zum 15. Juni – also direkt vor den Sommerferien – ist ebenfalls viel zu kurzfristig. Reisende Familien werden eiskalt überrumpelt. Die Bundesregierung ist als Eigentümer der DB AG aufgefordert, hier korrigierend einzugreifen und eine Beibehaltung der ursprünglichen Kosten eventuell gegenzufinanzieren.“

Der Verband fordert die Deutsche Bahn zu einer sofortigen Rücknahme der Änderung auf: „Die Bahn sollte ihre Finanzlöcher nicht durch Kürzungen auf Kosten der Familien stopfen. Falls dies nicht geschieht, sollte sich die Bundesregierung dringend um eine politische Intervention bemühen. Die Politik darf diesem Abbau von kleinen familienfreundlichen Maßnahmen nicht tatenlos zusehen. Wer Familien stärken will, sollte jetzt dringend handeln und den Irrsinn beenden“, fordern die Vorsitzenden.

 

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