Verband kinderreicher Familien Deutschland kritisiert anhaltende Debatte über Kürzung des Elterngeldes

Verband kinderreicher Familien Deutschland kritisiert anhaltende Debatte über Kürzung des Elterngeldes als grundsätzlich falsches Signal in der Familienpolitik.

Mönchengladbach, den 26. Oktober 2023.

Der Dauerstreit um die Finanzierung und Höhe des Elterngeldes zeigt, wie wenig Lobby Eltern in der Gesellschaft haben, resümiert der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. „Aus unserer Sicht ist keiner der aktuellen Vorschläge zu begrüßen“ betont die Vorsitzende Dr. Elisabeth Müller.

Der Verband spricht sich gegen eine komplette Streichung des Elterngeldes oberhalb einer gewissen Einkommensgrenze aus, wie sie von Familienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) vorgeschlagen wird. Bei dieser Variante ist zu befürchten, dass sich noch weniger Paare mit entsprechend hohem Einkommen für Kinder entscheiden. Katrin Konrad, Geschäftsführerin des Verbandes kinderreicher Familien Thüringen ergänzt: „Mit der Deckelung des monatlichen Elterngeld auf 67 Prozent, maximal 1.800 Euro ist die Bezugshöhe für Familien ohnehin bereits begrenzt.“ Der Verdienstausfall wird durch diesen Betrag auf angemessene Art abgemildert und vor allem bleibt die wichtige Signalwirkung für alle Familien bestehen, dass ihre Belange von der Politik und Gesellschaft wahrgenommen werden.

Wenngleich die FDP diese Streichung ebenfalls ablehnt, ist auch der von ihr ins Spiel gebrachte Gegenentwurf aus Verbandssicht kritisch zu bewerten. „Viele Familien berichten mir aktuell von langwierigen oder scheiternden Kita-Eingewöhnungen ihrer Kinder. Wenn Eltern zukünftig möglichst schon ab dem 13. Lebensmonat wieder berufstätig sein sollen, müssten die Eingewöhnungen der Kinder noch früher starten, was die ohnehin schon angespannte Betreuungssituation noch verschärfen würde“, gibt Karoline Iwersen, Vorstandsmitglied und Beraterin zu Vereinbarkeits- und Gleichstellungsfragen im Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V., zu bedenken.

Anstelle einer Regelung, die ganz klar ein bestimmtes Familienmodell (Erwerbstätigkeit beider Eltern mit mehr als 20 Wochenstunden und Fremdbetreuung der Kinder) fördert, wünscht sich der Verband mehr Flexibilität, um das Familienleben den jeweiligen Gegebenheiten entsprechend zu gestalten. Wünschenswert wäre daher nicht eine Kürzung des Elterngeldbezugszeitraumes, sondern die Möglichkeit, Elterngeld plus über einen längeren Zeitraum und explizit auch parallel zu beziehen. Hierdurch gewännen Eltern die Freiheit, ihre Wochenstundenzahl flexibler anzupassen und den Startzeitpunkt für die Fremdbetreuung ihrer Kinder selbst festzulegen und dann auch besser zu begleiten. „Auch die älteren Geschwisterkinder in der Familie profitieren von einer entspannteren Familiensituation und die Wirtschaft durch motivierte Mitarbeitende in den Unternehmen.“, ist sich Iwersen sicher.  

Über den Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.

Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD) ist im Jahr 2011 aus der Initiative engagierter kinderreicher Familien entstanden; vertritt 1,4 Millionen Mehrkindfamilien in Deutschland und setzt sich in Politik, Wirtschaft und Medien für ihre Interessen ein. Der Verband versteht sich als Netzwerk von und für Familien mit drei Kindern und mehr, die sich untereinander unterstützen und die Öffentlichkeit für ihre Anliegen erreichen wollen. Der Verband ist konfessionell ungebunden und überparteilich.

Pressekontakt

Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.
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